#2 // EXKLUSIV! Alle 4 bisherigen "Gedankenschniposa"-Folgen
Alle 4 Folgen, der auf meiner Autorenwebseite entstandenen Reihe hier, mit dem exklusiven, noch unveröffentlichtem 4. Teil zum Hintereinanderlesen.
Kennst du schon meine Autoren-Webseite für alles Geschriebene von mir: www.golbasi.de? Nein? Schau gerne mal rein!
Dort gibt es eine Kolumne namens “Gedankenschniposa” zu der ich schon drei Teile veröffentlich habe.
Heute nehme ich die drei Geschichten nochmals hier mit rein, für alle, die meine Seite und die Artikel noch nicht kennen und veröffentlich den brandneuen, vierten Teil exklusiv vorab in meinem Newsletter für dich!
Ok, here we go - viel Spass beim Lesen!
Gedankenschniposa #1
Spinne rennt weg und er immer mit dem Besen an der Decke herumstochernd hinterher. Wackelige Aufnahmen vom kalbgroßen Mördervieh, wie sie so gespenstisch an der Decke hin und her und hin und her huscht und zornig zischt und faucht (ok, das war ne Lüge). Erstarrt, sich urplötzlich bewegt und dann wieder erstarrt. Spinne rennt weg, er hinter ihr her. Spinne in die Ecke, er weiter am Stochern. So geht das drei, vier, fünf Mal. Und Handy-Kamera läuft mit.
Gleich hat er sie, jetzt sitzt sie in der Falle!
Doch dann geht das tellergrosse Spinnenbiest in den Angriff über und lässt sich von der Decke fallen (nein, springt!), direkt auf den filmenden Idiot mit Besen. Auf den Kopf? In die Hoodie-Mütze? Ins Gesicht?! In seinen vom schreien offenen Mund? Direkt ins Herz? Ich unterdrücke ein feiges Kreischen während es mir in alle Glieder fährt. Der Horror auf 8 Beinen! Handy-Kamera liefert nur noch Schlierenbilder mit Wackeln und Zuckeln in alle Richtungen, dann aus. Wahrscheinlich tot der gute Mann.
In mir gefriert das Blut, wenn ich daran denke, diese Person (vor Angst mittlerweile von uns gegangen?) im Video gewesen zu sein. Klar wäre ich ge-stor-ben, keine Frage. Ich hätte geschrien und geschrien (war da gerade ein haariges Beinchen an meiner Lippe?) und wild um mich geschlagen und gerannt und geschrien…
Na ja, wie wir alle eben, richtig? Galileo (die Sendung, nicht der Rapper) hat mal gesagt: der Mensch hat seit schon immer eine Urangst vor Spinnen und Schlangen. Evolution und so. Ah so, stimmt ja. Dann kann jeder Mensch in erster Linie ja niemand erst mal gar nichts dafür. Ich poste das Video als WhatsApp-Status und grinse grausam. Gänsehaut für alle, muhuhahaha!
Aber dann muss ich nachdenken. Moment mal, sag ich mir… Moment…
Was wenn ich keine Angst vor Spinnen mehr habe, weil ich mich dieser schon angeborenen und in unseren Genen steckenden Angst stelle (Konftrontatiqnstherapie, bitches!)?
Ich stelle mir vor, wie cool ich dann wäre. So so cool. Alle so voll am Schreien, total im Fluchtmodus und in Panik und ich…
ich knie mich nur gemütlich runter zum jeweiligen katzengrossen, arachnoiden Dämon und hebe ihn ganz unaufgeregt und ohne jede Angst auf. Rede sanft mit ihm, oder stupse mit meiner Nase an seiner und wir lachen beide zärtlich. Ich knuffe ihn brüderlich in den Pansen und er winkt mir freundlich mit seinen Fangzähnen zu, oder spuckt mir ganz kumpelhaft ein bisschen Säure ins Gesicht. Zeige die Spinne, Kakerlake, Schabe oder Gottesanbeterin dann mit einem trockenen Spruch in die Runde („Seid ihr Babies? Schau mal, das kleine Ding hat mehr Angst vor euch, als ihr vor dem selber so. Seid ihr das kleine Spielzeug von den kleinen Welpen von kleinen Babies, die sich aus Angst immer Pipi und Kacka in die Hosen pfurzen?“) und lege das jeweilige Monster auf meiner Hand langsam und sanft vor die Haustür oder in den Garten. Tätschel-Tätschel, Küsschen auf die Drüsen, Tschüss. So cool wie Lorenzo Lamas damals, bei Renegade. Oder He-Man. Doch, das wär was!
Dazu, überlege ich, könnte ich mir doch eine eigene Vogelspinne kaufen! So mit Terrorium und so. Am besten ohne Fänge oder Stachel. Oder wenn das nicht geht, dann halt mit Gift na und? Mehr als ein Bienenstich tut das nicht weh, also. Stell ich in mein Zimmer rein und jeden Tag sag ich „Hallo Herr Spinni, wie geht’s?“ und irgendwann greif ich rein und irgendwann hab ich keine Angst mehr, aus Gewohnheit halt.
Buddhiste sagen, alle Tiere habbe Seele, leide Schmerze und wolle nur das Gleiche wie wir: Glück suche, Leid vermeide. Na also.
Seitdem ich das mal gelesen habe, hat sich meine Einstellung zu Getiers komplett verändert. Früher, wenn wütende Wespen kamen und um mich gekreist sind für Stechanflug-Attacke, habe ich mich gleich in die Gegenrichtung gekreist und sie mit meinen fliegenden Fists of fury, versucht KO zu boxen. Oder hab unseren grünen Muckenbatscher geholt und sie in der Mitte, wo sie sich ihren Körper so dünngegürtelt haben, kricks — brutal durchtrennt. Da hat sie aber blöd gekuckt. Wie damals bei „Stirb langsam 3“. so voll, „Hey Unterkörper ich fühl dich nicht mehr… Ich fühl meine Beine nicht mehr!“ Tja. Pech gehabt, Nutte! Heute jedoch wenn die Biene kommt, sag ich „Hallo Herr Bieni, komm ich tu dich wieder raus und wenn er mich sticht, was passiert? Dann sticht. Na und? Na ja gut, ausser man ist allergisch gegen Bienen oder Spinnen- und Schlangengift. Dann wär das schon blöd.
Aber dann hab ich wieder eine Idee: ein Mitgliederausweis!
Und das geht so: Wenn man Biene, Wespe, Spinne etc. mal geholfen hat, oder nicht gleich getötet die summe Dau, äh dumme Sau, dann kriegt man einen Mitgliederausweil für den Club der Bienen oder Spinnen. Und wenn dann Getiers kommt und dich töten will mal wieder, zeigst du den Ausweis, die prüfen den kurz mit einem scharfen Blick auf Echtheit und lassen dich un Ruh und gehn.
So… „Halt große Huntsman-Spider, Moment – ich hab einen gültigen Ausweis!“ Dann wartet er kurz (muss er, wegen Ethik) und ich zieh aus der Hosentasche eine ganz, ganz kleine Mini-Geldbörse raus und zeige ihm meinen ganz, ganz kleinen Mini-Mitgliederausweis vom „Royal Spiders Club“ oder der „Human Bee Goode Association“. Und wenn man mehr als einen kleinen Ausweis hat, kann man sich ja so eine kleine Geldbörse kaufen mit so herausfallender Plastikfolienausweiskette. Der Ausweis ist halt so mini, weil die Tiere nichts anfangen können mit normalgroßen Mitgliedspapieren. Weisst du wie weit weg so eine Mörderspinne nach hinten gehen muss, damit sie die großen Buchstaben erfasst? Da fällt die ja aus dem Fenster!
Also das ist ja nun wirklich quatsch. Und mehr weiß ich auch nicht.
Gedankenschniposa #2
Kennt ihr Leute, die das sagen oder zumindest früher gesagt haben? Solchen Leuten polier’ ich gern mal grundsätzlich die Fresse. Gerade sitze ich im Bad im Westflügel und poliere die Glatze.
Nicht die da oben, sondern die Knöchelglatze meines dicken Onkels. Er heisst Guido, aber alle nennen ihn Guidolf, weil er ein gottverdammter rechtsradikaler Wichser ist. Wir können ihn alle gut leiden. Er liegt auf dem warmen Marmorboden, ich mach ihm seine Füße und summe dabei die nigerianische Nationalhymne vor mich hin.
“Hey Keule, es ist wieder da! Hast du ihn schon gesehen?”
Keule ist meine Hausfledermaus. Ich schaue hoch zu Keule, der gelangweilt an der Duschvorhangstange hängt und wohl schläft (is ja gerade Tag) und dann zu meinem dicken Onkel, der tatsächlich auf eine Antwort von einer Fledermaus wartet.
“Keule ist blind Guidolf, der schaut keine Filme.”
“Aber der hat doch Sonar?”
“Ja aber dann müsste er ja permanent sonarnieren, den ganzen Film lang. Erstens würde das alle anderen im Kino stören und zweitens stelle ich mir das ziemlich anstrengend vor. Denk doch mal nach. Und überhaupt, müsste er nicht im stetigen Flug sein, damit sein Sonar funktionieren würde?”
“Ham die nicht so ne Art Sonar-Automatik? Wie bei Autos? Stand-Sonar?”
überlegt mein dicker Onkel und lässt seinen Blick auf der Fledermaus ruhen. Da ist was dran. Ich überlege zehennagelkauend (natürlich nicht meine eigenen am Fuß. Ekelhaft!) und komme zu der Erkenntnis, dass mein dicker Onkel zwar ein ganz Netter (und ja ok, auch ein Nazi) ist, aber er viele seltsame Fragen stellt, wenn er auf dem Boden liegt und seine Füße machen lässt…
“Und hast du es gesehen?”
“Was denn?”
“Na es, es ist wieder da!”
“Ja aber was denn?”
“Na diese Komödie mit diesem Clown!?”
“Badoinkadoink II, mit Timothy Dalton und der Klinge im Kuchen?”
“Aber nein, Es von diesen — ach wie heisst er — Steffen King!”
“Ach IT! Jeeetzt… Du meinst Stephen King, “IT” oder “Es.”
Ich betone das E in ES und noch bevor mein dicker Nazionkel zustimmen kann, sage ich:
“Weisst du, ich versteh das nicht. Alle sagen kurzausgesprochen “es” wenn sie es ganz normal in Sätzen nutzen und beim Film sagen sie dann aber “EEEEES”?! Na ja alle, ausser dir. Eigentlich heisst es aber doch auch nur “es” — normal kurz ausgesprochen, von Steff… äh Stephen King und nicht “EEEEEEEEEEES” ist wieder da. Das ärgert mich.”
Jetzt ist er es, der an die Decke und den goldenen Kronleuchter starrt und überlegt. Als ich den dicken Onkel vom ersten Fuß fertig habe, schaut der dicke Onkel den dicken Onkel kurz an, bewundert sein Spiegelbild auf dem dicken Onkel und hebt ein paar Mal seine Hand hoch ans Ohr, zum Etepetete-Hitlergruß, diesen vornehmen mit geknicktem Arm und der Handfläche nach oben, sie wissen schon. Der so eher “casual” ist.
“Gut?”
“Super! Ganz hervorragend! Das wird auch K’nhagjalla’mbe gefallen.”
Er streckt mir seinen anderen Fuß hin und legt sich wieder auf den Rücken. Ich denke mir “Was für ein Koloss. Was wohl der Detonationsradius von ihm wäre, wenn man ihn aus einem Flugbomber fallen lassen würde? Und warum muss ich immer an Krieg denken, wenn ich ihn sehe? Vielleicht weil er ein verfluchter Nazi oder schon Neo-Nazi ist?! Neon Nazi, hrr… So ein ganz Bunter, der gerne auf so indische Holi-Festivals geht, mit Farbe um sich wirft. lacht und zu David Guetta tanzt.
Ich fange wieder an zu polieren.
K’nhagjalla’mbe ist seine Frau, er hat sie auf einer seiner vielen Weltreisen in Nigeria kennengelernt und sie haben sich schnell verliebt und schnell geheiratet. Seitdem sind die beiden ein Herz und eine Seele. Echt süß. Er, so riesig und breit, mit Glatze und Hakenkreuz-Tattoos überall, immer in Arbeiterhemd und Springerstiefel und sie immer total elegant gekleidet in nigerianischen Traditionsgewändern. Aufwändiger Hochsteckfrisur und die schönsten Accessoires wie teure Designer-Taschen an sich. Ich kann sie gut leiden und sie hat mir z.B. auch die nigerianische Nationalhymne beigebracht. Eine tolle, starke Frau und zusammen ein echt schönes Pärchen. Einmal, da hat sie mich in ihr Schlafzimmer gebeten und war splitterf…
“Warum heissen Eichhörnchen eigentlich Eichhörnchen?”
reißt er mich aus meinen Gedanken heraus. Ich muss mich erst sammeln.
“Klar, sie sammeln Eicheln, aber warum Hörnchen? Normalerweise übersetzt die deutsche Sprache doch alles irgendwie… irgendwie sehr… na ja, ein Handschuh besteht aus Hand und Schuh — Schuhe für die Hände. Während sie auf englisch komplett anders “Gloves” heissen. Oder Hubschrauber. Perfekt! Ein Gerät, dass sich durch das Schrauben anhebt und…”
Er macht eine lange Pause und mittlerweile überlege ich auch (während ich permanent weiterpoliere. Ein Job ist ein Job und ich bekomme immerhin 350 Euro pro dicken Onkel, also von Guidolf für beide seiner dicken Onkel und nicht etwa von meinen beiden dicken Onkeln, ich hab da nämlich noch den Traugott, unseren Satanisten in der Familie).
“Ich weiss auch dass das Wort Horn auch für Hufen und so stehen kann, aber Eichhörnchen haben weder ein Horn, noch Hufen oder anderes Horn irgendwo an sich.”
Ich denke laut nach:
“Wäre es nicht cool, wenn ein Eichhörnchen eine Eisdiele aufmachte und sie “Eichhörnchens Eishörnchen” nennen würde? Es gäbe Walnuss, Mandel, Haselnuss — aber keinen Eichelgeschmack, das wäre verrückt.”
Mein dicker Onkel juckt. Und mein dicker Onkel winkt ab, es ärgert ihn, wenn er nicht gleich auf Endlösungen kommt.
“Vielleicht haben ja mal zwei Jäger ein Eichhörnchen gesehen, das dicke Nüsse hatte und ihn erst “Horny” genannt und dann Eichhörnchen? Mit dicken Nüssen!”
Ich kichere über meinen guten Witz. Gut gemacht. Du bist so lustig.
“Oder stell dir ein Eichhörnchenweibchen vor, das zwei pralle, dralle und unbefellte, perfekte dicke Titten vor sich herträgt!”
Jetzt lache ich und hätte mir fast mit der Hand in der ich die Schleifmaschine halte an den Mund gefasst. Mein dicker Onkel brummt nur:
“Mit dir kann man wirklich nicht ernst reden, Junge. Eichhörnchen… Grauhörnchen… A und B Hörnchen…”
Er denkt laut darüber nach ob A und B Hörnchen diese Klassifizierung hatten weil sie eigentlich Labortiere waren, an denen man Tierversuche und Experimente gemacht hatte.
Ich schleife nochmals eine letzte schöne Kurve und bin dann fertig. Während mein dicker Onkel seinen zweiten, frischpolierten dicken Onkel begutachtet, muss ich an Beppo, den Clown denken. Und an Bozo, den Clown. Warum zum Teufel muss man bei jedem Clownnamen “der Clown” am Ende hinzufügen, frage ich mich und stelle mir vor, wie ein Clown, der nur Flipso heisst, auf einem Kindergeburtstag erscheint und keiner weiß was mit ihm anzufangen als er sich vorstellt. “Hallo Kinder, ich bin Flipso!” Totenstille, verstörte Gesichter, wirre Blicke. “Flipso… der Clown!” Erst jetzt klatschen alle. Ich meine, was sonst soll der sein!? “Sind Sie Flipso, der Steuerberater? Verkaufen Sie Elektrogeräte?” Natürlich bin ich “…, der Clown!”. Kein Wunder, dass alle Clowns so gruselig sind. Außer der Hugo damals, “Hugo, wer? Hugo der Gebrauchtwagenverkäufer? Nein, Hugo, der Clown! Aaaah, jetzt!”, der war witzig.
“Der Hugo der Clown, der war witzig damals, weisst du noch Onkel?”
Mein dicker Onkel schaut mit grimmiger Miene auf und faucht mich regelrecht an
“Das mit deinem Schwager Hugo war nicht lustig, die arme Mann hatte ein schweres Alkoholproblem, weil man es -”
Ich unterbreche ihn jäh: “…weil man EEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEs!”
“Weil man es ihr mit seinem Transgendertum nicht leicht gemacht hat. Der arme Frau hat gelitten wie ein…”
Er ringt nach Worten während er ergriffen seinen dicken Meckes schüttelt und ich weiß jetzt auf einmal endlich warum Hugo mit dem Make-Up und so… Die arme Mann. Eine schreckliche Tragödie.
Ob er gestorben ist?
Aber nein, sie ist in die Reha und clean geworden. Er lebt jetzt glücklich in Wisconsin und…
Mein Onkel hat Keule noch einen freundschaftlichen Knuff mitgegeben und ist weg.
Ich kuck es jetzt.
Den Fihilm! “EEEEEEEEEEEEEEEES, …… DER CLOWN! Herrjeh…”
Gedankenschniposa #3
Szenenwechsel.
Ein Pferd im Pyjama erzählt folgenden Witz: “Mich hat mal Eine durchgeritten, die hatte ne Mumu wie ein Beagle, so überall mit Flecken und Stoppeln. Auf den Seychellen hab’ ich sie gefickt.”
Ein anderes, etwas älteres Pferd das schlecht hört (und seine zweimonatliche Stallmiete auch nicht immer am Ersten zahlt, aber gut – lassen wir das Albert, du wirst schon sehen was du davon hast, wenn du als alter Greis dann auf einmal auf der Strasse stehst. Hast du dir das mal überlegt Albert? Hast du? Albert!?), wiehert daraufhin: “Auf den heissen Quellen?” “Aber nein!” raunt das Pferd im Pyjama und ehe es weitererzählen kann, unterbricht ihn das alte Pferd wieder. “Wo denn?” fragt es mit heiserer Pferdestimme. “Na in den Arsch, ich bin doch nicht krank!” Daraufhin müssen alle Pferde, die um das Witze erzählende Pferd im Pyjama stehen (die meisten von ihnen tragen auch Pyjamas) herzhaft lachen. Sie wiehern und lachen und heben sich die Bäuche und klatschen einander mit ihren Hufen ab und lachen und wiehern. “Hach das Leben kann manchmal so wundervoll sein…” seufzt ein Pferd mit Glitter-Zitronenscheiben-Pyjama und wischt sich eine Lachträne, ein paar Mücken, Larven und Bremsen aus den Augen. Aus der Ferne, gut versteckt hinter einem Hagebuttenbusch, steht ein großes Pferd im Schatten und beobachtet die anderen Pferde beim Witzeln durch ein übergrosses, auf Pferdeaugenabstand eingestelltes Fernglas. “Lacht so viel ihr wollt, jetzt habe ich euch. Und den Alten knöpfe ich mir als erstes vor. Daraufhin muss auch er laut und wiehernd lachen. Und frisst dann ein bisschen Gras. Und dann eine nur halb verfaulte Birne.
Szenenwechsel.
Eine Katze sitzt auf einem Kacheltisch, Raucherwohnung. Die rosa Plastikuhr mit den großen Katzenaugen, die sich aber schon lange nicht mehr im Takt bewegen, tickt anstatt zu miauen. Eine Katze ist oft gelangweilt, na und? Stille. Im Hintergrund kreischt die dicklich dümmliche Tauschmama Nadine auf Kommando des RTL2-Teams ihr Kind grundlos an. Das gibt 20 Euro extra haben sie ihr gesagt. Der Katze geht die ganze Scheisse vornehm am Arsch vorbei. Von allen Familien auf der Welt, Gott… Ach zu gelangweilt um sich darüber aufzuregen. Die Katze glotzt unbeeindruckt in die Kamera und stößt eine Kaffeetasse mit Zigarettenstumpen vom Kacheltisch. Wieder Stille. Dann sagt die Katze mit tiefer Stimme in die Kamera… “Dance.”
Szenenwechsel..
Törtchen hat einen Bierbauch, Glatze, Haare am Körper in Locken und eine Monobraue. Törtchen ist wahrlich nicht perfekt. Ganz und gar nicht. Er schwitzt schnell und viel und das stinkt dann alles so. Doch Törtchen ist glücklich, denn er kann tanzen, als ob niemand zuschauen würde. Also tanzt er (ganz wie er mag und die Musik fühlt) und wirft seine kurzen Arme und Beine von sich, leckt sich über die dicken Lippen unter seinem dicken Schnurrbart und fordert uns auf, auch ein Tänzchen zu wagen. Er fängt schon an sich auszuziehen, als uns eine unsichtbare Kraft in seine Arme zieht und drückt. Jetzt werden wir tanzen, wie wir noch nie getanzt haben.
Szenenwechsel…
Er lachte schrägseitwärts, irgendwie wie ein Klavier, nein Klafünf! Seine schmierigen Klaviertastenzähne klimperten mich an, als wolle jede lange Weisse und jede stumpenkurze Kariesschwarze sagen: „Hallo, ich schreibe gerade ein Buch über Stalkingopfer und Sie kommen darin vor, darf ich sie persönlich interviewen, bittschön was halten Sie von meinem Schwanz?“
Ich rollte meine Augen so tief es nur ging in meinen Kopf (sah dabei mein Hirn aus dem Fenster springen und in einen Bus einsteigen) so dass sie sich in meinen Augenhöhlen einmal um sich selbst herum drehten und gackerte gekonnt:
„Ich bitte Sie, ich bin eine Dame von Welt, also lassen Sie mich in Frieden Sie Schuft, sonst hol ich die Polizei!“ Dabei warf ich ihm mein Smartphone in sein aufgedunsenes, dreckiges Pestgesicht. Er versuchte das Ding mit der Hand wegzuschlagen – viel zu spät – und versuchte dann mit den Backenaussencroissants mein jähes Wurfgeschoss durch eine kräftige Wackel- und Rüttelbewegung seitlich so vom Unfallweg her abzubringen – wieder zu spät – und das Ding landete mit einem Wumms in seine fiese Fresse und es flogen Fleisch, aufgeplatzte Eiterpickel und Mitessersalven wie zu viel Pfeffer und Klaviertasten. „Du Zippfl! Du dreckiges Zippflgsicht!“ schrie das Schwein und verschwand. Inderwand. “Na da hast du aber echt nochmal Schwein gehabt!”, sagte das andere Schwein und stach sich ab. Undfloginsgrab. Da kam Frau Sau und quieckte, quakte und flog als wunderschöne Ente gen Himmel. Kablamm! Schrie wiederum der Kabelanschluss und der olle Hund von Nintendo kam angepixelt und schnappte sich das dümmliche Federvieh. “Öres!” Hörte ich es noch krächzen, bevor es verstarb. “ÖRES. Öres. ÖRES!!!” – bis heute jagen mich seine Todesschreie und ich träume viel und ich schlafe schlecht und mit Stuhlgang is auch nicht so wirklich. Öres. Du hast mein Leben völlig verändert. Und wo du auch sein magst Öres, bitte wisse, sie hat dich geliebt, wirklich geliebt!!! Als Schwein und auch als Ente.”
“Arme Sau!” hörte ich mich klagen, doch dabei meinte ich gar nicht die Ente, sondern mich, weil meine Alpträume Brigitte Nielsen zu sein einfach nicht aufhören wollen. Damals bei Beverly Hills 2. Auf dem Tenniscourt. Ich hab mal ein Lied geschrieben, das hiess „Let‘s play some Tenus.“ Ja Tenus. Tenus!!! Über sowas lache ich stundenlang, manchmal Tage. Einmal hab ich 241 Tage am Stück darüber gelacht, wie ein Eichhörnchen in einem Gif äh Jiff, wuff wuff! Ob der Hund, dessen Tante, die alle Waschmaschinen kannte, der den Hund in “Ein Hund namens Beethoven”, heute noch lebt, die alte Bernhardundbianca-Socke?! Der Arme ist bestimmt schon lange tot. Werden auf Imdbfuckinggetarealname auch Tiere gelistet?
Hey Hossassa!!! Ein dicker Russe in einem zu engen Pelzkleidchen dreht sich viel zu überschwänglich von der Bühne und direkt in die Oboe in der ersten Reihe des Orchestergrabens. Das Publikum springt entsetzt von den Sitzen auf, viele halten sich die weiß handbeschuhten Hände vor dem Mund. Das Einhörchen, äh Eichhornliu hat halt das Dingens hier…
Halt!!! Stellt euch Mal vor wir würden eine Relailty… Railway… Relativity… Reality-Show drehen wo Adolf Hitler und Mariah Carey in einem Team gegen Danni van Dannen äh Danone, ähm Danny DeVito aus den 80ern, so richtig schmierig, boldig goldig und jawolldig und die 2for1-Pack, ne 2pac Tupak oder wie der Kopftruchtragende Herr hiess und Achtung jetzt wird‘s meta – Biggie (weil er fast so fett war wie deine Mudda) Smalls! Smalls!!! Kapiert?! Geht dir beim Lesen dieser Zeilen endlich ein Licht auf? Hä? Hä? – Aufgaben wie im Jungelcamp, der Creme de la creme unserer sowohl hochzivilisierten, als auch kultivierten, westlichen Gesellschaft meistern, bis auf den Tod, der hat heute frey.
Ich hatte mal nen Lehrer, der unterrichtete Latein und hiess Feierabend. Oder unterrichtete er nur am Feierabend und hies Late In? Der hat immer gesagt: “Nee nee, schreibt sich schon wie der Feierabend, man muss den Dingen auch mal seine Richtigkeit lassen.” Gott hab ihn gnädig. Auch wenn er bestimmt noch lebt. Na dann erst recht!!! Warum muss man erst im Tod seinen Frieden finden und nicht im Leben?! #jetztwirdsphilosophical
Überamerikanische Männerstimme mit Eiern aus dem Off: “World Wow 2 – The Revenge! Starring… John Cena!” Das Publikum dreht völlig durch (Und Danke Margarete, für die Eier aus dem Off).
Hahahahaha! *peinlich gestelltes Lachen*
Ich lache, weil in diesem Dorf, knapp vor Karlsruh‘, da gibbet einen Laden, der hat n Riesenschild auf dem steht „Wir haben Öfen“ – Offen schreibt man anders!!! Sonst würde das ja heissen, ihr habt Öfen! Wie die ganzen Dinger die vor eurem Laden rumstehen.
“Ich hab aber gar keine Lust mehr.” sagte die lispelnde Libelle (oder war sie eine Liebele?) zum sich mit ihr suhlenden Salamankalaratiada (doch doch, das schreibt man genau so). Ein Salamanander ist wie “Lörchy” ein Warmwetterdraussenstehkippengeniesser! Auf jeden Fall lies der Samalanter, äh Salamantander Bank, die Liebelle los und lachte so schallend, wie die Schelle, die prompt auf dem Fuss und auch das vierte Beyn, kam, kam, und dann keinen dritten, wenn auch nicht mehr fanz fo intenfisen, invasiblen, irreparablemmblemm-buingbuingboink Orgasmus.
Geil, ich geh jetzt ab!!! Genickbruch wegen Kopfsprung ins Bett.
…weil wichsen, äh wissen wollen würden wollte und alle Zeitschriften liegen rum und er ist tot und sie urteilen stumm. Autoertischer Unfalltod heisst das dann, wennse ihn finden. Ach da wir gerade dabei sind: ich hasse Stiefmütterchen!!! Nein, ja, nein, ja die Blumen ja. Diese Blumen erzeugen in mir so einen Hass wie der Herr Hüttler ihn wohl hatte auf Mereyeah Kerry, nicht weil sie schwazz ist, sondern sie beim Essen dauernd leise singen muss (muss sie halt, was soll ich machen). Doch, das glaub ich wirklich. Der olle Hitty hat oder hätte es gehasst, wenn er unter seinen Generälen gemeinsam zu Mittag Mahlzeit gemacht hat und General Florence hat während er seine Anti-Juden-Suppe (Arisch, vegan, ganz und gar nicht koscher, sondern warte nur bis wir dich kriegen Bürschlein!) geschlürft und dabei leise Hits von den Britney Bears und Davoud Hassanhoff (nicht zu verwechseln mit Davide Haselnuss, der in den 90ern die ollen Ossis in unser deutsches Vaterland gesungen hat mit „Appi lukki fo Friiido! (Ich schaute gerade mal eben so nach Frido, ja Frido Karlo, wiederum nicht verwandt mit Kater Karlo oder einem der drei oder waren es zwölf Panzerknacker. Darüber wurde übergebirgens und sonst nirgendwo geborgen gefühlt, ein Film gemacht: Der Club der toten Richter, Dichter oder Bänder. Die Cancer-Knacker. Puh, so… mir tut die Eileiterspule weh, der mittlere Zeh und oh weh oh weh, auch der Hypocampus. Hyppo! Happy Hippo Campus! Talahasse Scampis und ghanaischer Schampus. Ich muss jetzt nee jetzt echt mal wirklich gehen. Er kann wieder gehen! Ein Wunder! Wunderwumen. Wunderwummen!!! Ich geh caput, die Stadt. Ach ihr lästigen Lateiner! “Die Römer machen ihr Ding und ich mach meins.” Herr Feierabend hat‘s gesagt: “Latein wird dich dein Leben lang begleiten.” Dafür gleite ich Latein dafür jetzt meinen dicken DeVito… DeVito?!? Warum hiess er eigentlich nicht “Vito DeVito”? “Oder DeNiDeVi To”. Gott hab ihn gnädig und Friede seiner Asche.
Der ist auch noch nicht tot? Warum nicht??? Warum ist keiner tot den ich gedenke und benedeie?! Benediction, englisch, benedictum. Latein. Warum spricht man Latein eigentlich mit einem Ei aus und Koffein nicht? KoFEIN! Und heisst das Waschmittel beim Aldi eigentlich jetzt nun “Kürfein” oder hier wiederum “KürFEIN”? Ich sage euch. Ich glaub ich mach dann mal den hier. Aber nein, den hier. Deeeeen hier. Nein, nicht den, aber nicht doch den, den hier, diesen hier… *flattert mit den Armen wie eine Ente* Ente? Öres?
Ein Schuss zerreißt die Dunkelheit. Alle warten. Keiner kommt. So hab ich meine Frauen gerne.
Ach übrigens… ich finde “Werner” by “Werner Brösel” hat hier und da mal seine Momente gehabt (ich kannte durch meinen einen Onkl sogar die Comicbände und die waren cool) fand die ganzen Filme nur so suboptimal geil oder wenn ich gekifft und gesoffen und wieder gekifft hab und nen guten Tag wo keiner auf meinen Operationstisch gestorben ist (natürlich bin ich kein Arzt, na und?) dann wars schon ok, aber was ich eigentlich sagen will, ist, dass mein onderer Ankle. The man from Uncle, Steve Önkl, äh Örkl, ÖRES!!! ich mein anderer Onkl, …also ich mein mein andere Onkl wiederum hatte einen grossen Wandkalender in seinem stylischen Klo, da stand drauf: “Wernerlender”. Und Werner hat in einer Sprechblase gesagt “Der Karl war nicht da.” Ich lache immer noch Tränen. Mit Tränen in den Augen ist man blind!!!! *flöt* Man sieht die Dinge nicht so wie sind *träller* sang schon “Chulios Iglesitas”. Welle Fidelitas. Radio? Von hier! Radiooo? Wie wir! RRRRRRRadio RRRRRegenboden. Wir unterbrechen das aktuelle Programm für eine kurze Durchsage. The number you have called…
“Dein Penis steht dir heute aber besonders gut.”
Do Gutmensch doooooh! Lügenpresse doooo! Komm Herbert sag nix. Lü-Gen-Press-Sse! Oben bleiben oben bleiben. Als ich das gehört hab, wusste ich… ich muss oben bleiben.
Omid Obenbleiber. Obenmeyer! Alfons Ofenmayr. Wir haben öfen, trrrrrrrettnse eyn. “Dein Beiyyyyyn!” Ich hasse wie du das aussprichst Rügider Rühlke, oder Rudolf Rahlke (der Hokuspokus-Typ). Wenn ich das höre, kann ich einfach nicht mehr. I can‘t even, verstehsch? Ver-Stehst-Du-Mich??? Kommen in unser Land und können nicht mal unsere Sprache und nehmen uns die Arbeitsplätze und die Frauen weg. Dabdarra dabdarra. Und jetzt lies den Text rückwärts. Haste? Haste echt gemacht ne? E-lich? Earlich? Ve-Aaahschhd! Gar kein Spielzeug mit drin wie bei Frufo damals. Dem Joghurt mit dem Ufo.
Szenenwechsel.
Gedankenschniposa #4
"Ich glaube nicht, dass das so funktioniert." Er glotze mich glubig an. "Ich glaube, der Automat steht mehr auf... na ja... menschliche Geldwährungen. Verstehen Sie? Sie brauchen Euro."
Er schaute auf seine gelbe, kleine Muschel und konnte nicht begreifen, dass man hier nicht mit Seegeld handelte. Dann schaute er wieder hoch zu mir, ohne etwas zu sagen.
"Wie viel brauchen Sie denn?" Ich kramte in meiner Hosentasche nach meinen Münzen. Er öffnete den Mund und seine Lippen bewegten sich, doch er sagte wieder nichts. Er "blubbte" nur lautlos und glotzte weiterhin dumm aus der Wäsche, mit seiner ollen Muschel in der kleinen Flosse. Er war ein Goldfisch und er wollte was aus dem Automaten. Manchmal sind die Dinge ganz einfach, blubb?
Ich fand einen Euro in meiner linken Hosentasche, warf ihn ein und bückte mich zum Fisch hinunter, um ihn hochzuheben, damit er besser sehen konnte, was er denn wollte. Doch er erschrak sich, sprang panisch zurück in den Teich und war weg. Als ich wieder aufstand, überlegte ich mir, warum jemand einen Snack-Automaten in den Garten und direkt neben den Teich gestellt hatte. Das lockt nur die Fische an, das weiß doch wohl jeder. Und wenn der Automat dann auch nicht fischgerecht und barrierefrei ist, dann haben wir den Salat. Wie konnte man nur so unbedacht sein. Ich drehte mich um, schlenderte zu meinem Wagen und packte den Euro wieder in die Hosentasche.
Wie hatte sich der Fisch das ganze nur vorgestellt? Es war unmöglich, es war verrückt. ER war verrückt. Ein offensichtlich geisteskranker Goldfisch, mit Lust auf Snacks. Und was lässt er sich raus? An einem Mars-Riegel knabbert oder vielmehr, mümmelt er (zahnlos) doch für Wochen. Es sei denn, ein großer weißer Hai kommt vorbei und hat auch Lust auf Schokolade. Ich wette, denen schmeckt nur weiße Schokolade. Aber würde die Schokolade im Wasser nicht fast augenblicklich weich werden und sich langsam auflösen? Und was, wenn er sie verliert, gleich nach dem Auspacken und auf einmal schwimmt da so ein brauner, glitschiger Stift durch die Weltmeere. Wer würde sich da trauen, herzhaft reinzubeissen, ohne zu wissen, ob es nun auch wirklich Schokolade war, oder eine elende Kackwurst? Das wäre schön doof und die anderen Fische würden einen dann voll auslachen, weil man Scheisse gefressen hat - und zwar freiwillig! Da ist dein Social-Status als Weltmeerbewohnender aber ganz schnell im Keller. "Ieh kuck mal, da kommt der Kotnascher!" üürden die anderen sagen und mit ihren kleinen nackten Flösschen auf einen zeigen. Zack, Ruf als angsteinflössendstes Raubtier der Meere dahin. "Kuck mal, der hat letzt erst noch so dumm siegessicher gekuckt, sich voll gefreut und dann in Scheisse reingebissen! Hahahaha, wie dumm! Vor dem haben wir keine Angst mehr."
Wie viele Kackwürste wohl gerade im Meer herumtreiben? Und wie viele große, weiße Haie da gerade reinbeissen, weil sie denken, es sei (leider nun mal nicht weiße) Schokolade!? Was ne katastrophale, geschmackliche Enttäuschung! Die stehen dann ganz dumm da. Wobei... wieso Weltmeere? Das war doch nur ein Teich. Kacken Menschen auch in Teiche? Bestimmt sogar. Hmm,... hab noch nie irgendwelche Kackwürste in Teichen gesehen.
In Gedanken versunken, schüttelte ich langsam den Kopf und stieg in mein Auto. Steckte den Schlüssel rein, drehte ihn und ließ den Motor aufheulen. "Nicht sooo grob, das tut weeeh!" Ich ließ den Schlüssel los, murmelte genervt etwas zu mir selbst und stellte den Gang ein. "Boah, sind wir wieder gelaunt! Vorhin noch total ok und jetzt wieder wie der Pisser vor dem Herrn. Was hamwa denn wieder? Unsere Tage? Haben wir unsere Tage, du kleine Pussy? Voll die wild mood swings herrje, komm doch endlich mal klar, ist ja furchtbar. Was bist du denn für ein abgefuckter Mutterficker?!" Ich drückte auf das Gaspedal und fasste mit beiden Händen ans Lenkrad. "Musst du immer so reden?" Ich schaltete weiter hoch. "Wie denn? Du bist doch der, der sich wie ein schwanzloser, abgefuckter Stricher benimmt...du dämlicher Hurensohn." Ich schaltete weiter und unterbrach ihn: "Mann, genau das meine ich! Warum musst du wirklich immer so vulgär sein? Ich verstehe, dass du als meine Karre auch ein Wörtchen mitreden magst, aber diese Beschimpfungen... wo kommt das überhaupt her verdammt? Das war doch nicht ab Werk so, oder?" Mittlerweile waren wir auf der Landstrasse. "Mexico." "Was?" "MEXIKO!" "Mann was war in Mexiko?" "Daher habe ich das." Wir fuhren weiter. Ich überlegte, wo die olle Schrottkarre schon überall gewesen war und mit wem sie alles schon zusammengelebt hatte. War ich der Beste? Waren die vor mir, viel besser als ich? Ich hatte ihn als Gebrauchten gekauft, aber von Mexiko war da nie die Rede. Ich fuhr und dachte nach. Im Radio plärrte "Abrissbirne Helene" von der Metalband "Eisbecher", dessen Sänger, "Der Fürst Pückler" erneut zum Refrain ansetze. Ich schaltete aus. Wir fuhren weiter. Keiner sagte mehr was.
War das vorne auf der Strasse in der Ferne... ein Grenzposten? Waren das Polizisten? "Was zum Teufel?" Ich fuhr langsamer und schließlich langsam an drei bewaffnete Polizeibeamte ran. "Guten Tag die Herren! Vom Zoll?" Sagte ich und versuchte dabei so gut gelaunt wie nur möglich zu klingen. Ich spürte ihre prüfenden Blicke auf mir und lächelte angestrengt. "Was suchen Sie hier?" blaffte mich der Linke an und dachte gar nicht daran, meine Frage zu beantworten. "Ich, ich... ich fahre..." (Komm' schon, warum so nervös? Du hast doch gar nichts angestellt oder zu verbergen. Just a regular motherfucker, mehr nicht. Es gibt absolut keinen Grund nervös zu sein, also reiss dich zusammen.) "Ja ich, ich, ich - Mensch! Bist du behindert!?" schrie mich der mittlere Typ an. Hatte er mich da gerade nachgeäfft? "Hier ist Endegelände, mein Freund." sagte der auf der rechten Seite, der kleinste von ihnen. Was war hier eigentlich los? Ich grinste und schüttelte nur den Kopf, als wolle ich darauf hinweisen, dass mir die ganze Situation zu viel war, um sie zu verarbeiten, geschweige denn, zu meistern. Jetzt setzte der mittlere Typ entnervt wieder an: "Junger Mann, verstehen Sie uns? Hier nix fahren machen. Diese nix gut." Ich kam endlich zu mir. "Entschuldigung, was ist hier nochmal los? Brauchen Sie was von mir?" Und nochmals die Frage: "Sind Sie vom Grenzschutz, oder vom Zoll?" Sie schauten sich kurz gegenseitig an. "Ah sieh mal an, ES kann ja doch reden. Wir stehen hier, weil es ab hier nicht weitergeht. Auch nicht für Sie. Ganz einfach." Ich runzelte die Stirn. "Sie müssen umdrehen!" rief der eine und "Überall hin nur nicht hier." der andere. Sie gingen auseinander und der uniformierte aus deren Mitte, machte mit seiner Hand und seinem Finger eine kreisförmige Wendebewegung in die Luft. Ich solle das Auto zurücksetzen und wieder zurück fahren. Ich schaltete die Kupplung und setzte meine Karre langsam zurück. Dabei muss ich so ratlos und dämlich geschaut haben, dass der Typ wohl dann doch noch etwas Mittleid mit mir hatte und in etwas ruhigerem Ton sagte "Bis diese defekte Einheit repariert ist, kann man hier nicht weiterfahren. Das muss erst neu konfiguriert werden." Ich schaute hinter ihn, kniff die Auge zusammen und sah wie einige hundert Meter entfernt, viereckige Teilstücke der Realität fehlten. Viereckige Löcher aus Schwarz. Aus nix. Wie defekte Paneele eines grossen Bildschirms, die ausgefallen waren und die man austauschen musste, damit dort auch wieder etwas angezeigt werden konnte. Ich lächelte, bedankte mich nochmals mit einem Kopfnicken und kleinem Fingerwink und fuhr los. Dass die Simulation immer wieder defekte Teile hat, weiß jedes Kind, aber wenn man viel Glück hat, gibt es seltene Momente, wo man es selbst mitbekommt. Wie wenn man eine Sternschnuppe sieht, nur noch seltener. Passiert schon, aber echt nicht oft. Die wollen das nicht. Wir sollen das nicht sehen. Und ich hab's nicht kapiert. Ich grinste mittlerweile. Ich Dummkopf nur so, hä, was ist hier denn los und wer sind Sie, hä, hö... Wenn die nicht gewesen wären, wer weiß, in welche Scheisse ich da reingefahren wäre. Keinen Bock auf Datenverlust oder andere Komplikationen. Und dass die einem nicht gleich auf die Nase binden, von welchem Teil des Supports der IT die sind, ist auch klar. Das ist so ultra hochkomplex, Normalsterbliche können damit rein gar nichts anfangen. Ich meine, das sind diese Supercomputer, die in 11 Dimensionen denken, unzählige Quantenkerne haben und was weiß ich was noch so. Irgendwas mit "Strings" war da auch noch. "Du hättest ruhig auch was sagen können!" sagte ich zum Auto und bekam sofort ein "Fick dich, Arschloch!" als Antwort. "Na toll, jetzt muss ich voll den Umweg fahren..." beschwerte es sich dann auch gleich lautstark und warf mir ein paar Beleidigungen hinterher. Irgendwann waren wir wieder am Automaten neben dem Teich angelangt, ich schaute natürlich rüber, als wir vorbeifuhren und sah den ollen Fisch schon wieder vor dem Automaten warten.
Ja gut, jetzt weiss ich halt auch nicht…
So, das war’s erstmal mit dem Schnitzelpommesundsalat der Gedanken. Nr.5 kommt dann extra raus, weil etwas aufwändiger. Solltest du diesen Artikel gerade im Netz bzw. auf dem Desktop lesen, dann abonnier einfach meinen Newsletter, damit du den großen, fünften Teil nicht verpasst!
Übrigens:
Ich habe diese Woche nur so ganz nebenbei und ohne großes Tamtam, eine Dark Ambient Chill EP mit “Disco Robotics” veröffentlicht.
Sagt dir nichts? Kein Problem:
Ich habe eine Webseite auf der ich meine komplette Musik veröffentliche, die heisst: www.alienaudio.de - falls du sie noch nicht kennst, check sie gerne aus und mach deine Speaker an!
Dort findest du unter anderem auch all meine Veröffentlichungen meiner 1-Man-Army “Disco Robotics” (Electronic, Dance, Synthwave, Drum and Bass) und dort kannst du im neuesten Artikel das komplette Album im Stream geben. Und auf Bandcamp kannst du die Platte sogar kaufen, um mich als brotlosen “unsigned artist” ein wenig zu unterstützen.
👉🏼 https://alienaudio.de/disco-robotics-nightflight-ep/ 🚀



